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Grenzen und Ausdehnung Die USA haben eine gemeinsame Grenze mit Kanada, die insgesamt 8.895 km lang ist (wobei sich allein 2.477 km zwischen Alaska und Kanada erstrecken), und eine mit Mexiko, die 3.326 km lang ist. Die Gesamtlänge der US-Landesgrenzen beträgt 12.221 km. Die Küstenlinie an Atlantik, Pazifik und Golf von Mexiko umfasst insgesamt 19.924 km. Der Staat umfasst eine Landfläche von 9.161.924 km², hinzu kommen 664.706 km²[4] Wasserflächen, so dass sich ein Staatsgebiet von 9.826.630 km² ergibt. Die Nord-Süd-Ausdehnung zwischen der kanadischen und der mexikanischen Grenze beträgt etwa 2.500 km, die Ausdehnung zwischen Atlantik und Pazifik rund 4.500. Der Hauptteil des Landes liegt etwa zwischen dem 24. und 49. nördlichen Breitengrad und zwischen dem 68. und 125. westlichen Längengrad und ist in vier Zeitzonen eingeteilt (siehe Zeitzonen in den Vereinigten Staaten). Geologie und Landschaftsgliederung Satellitenbild der USA Das Gebiet weist eine deutliche Gliederung auf. So erstrecken sich Gebirgszüge wie die vulkanischen Kaskadenkette, die Faltengebirge der Rocky Mountains und der Appalachen von Nord nach Süd. Während auf ihrer Wetterseite ausgedehnte Wälder bestehen, erstrecken sich in ihrem Windschatten riesige Trockengebiete mit Wüsten- oder Graslandschaften (Prärien). Flusssysteme wie die von Mississippi und Missouri ermöglichten schon früh eine dichte Besiedlung, während die umgebenden trockenen Regionen bis heute dünn besiedelt sind. Klima Klimazonen der USA Wichtigster Einflussfaktor des Klimas ist der polare Jetstream (Polarfrontjetstream), der umfangreiche Tiefdruckgebiete vom Nordpazifik bringt. Verbinden sich die Tiefs mit denjenigen von der atlantischen Küste, bringen sie im Winter als Nor'easters schwere Schneefälle. Da kein Gebirgszug westostwärts verläuft, bringen Winterstürme oftmals große Schneemengen weit in den Süden, während im Sommer die Hitze weit nordwärts bis nach Kanada reicht. Die Gebiete zwischen den Gebirgszügen weisen dementsprechend hohe Temperaturextreme auf, dazu mehr oder minder große Trockenheit, die nach Süden und Westen zunimmt. Die Pazifikküste hingegen ist im Norden ein sehr regenreiches, häufig nebliges Gebiet. Das Gebiet um den Golf von Mexiko ist bereits subtropisch mit hohen Temperaturen im Sommer und häufig hoher Luftfeuchtigkeit. Zudem wird das Gebiet häufig von tropischen Wirbelströmen erreicht. In Alaska herrscht arktisches Klima, die Gebirge sind zugleich die höchsten der USA (Mount McKinley, 6195 m). Hawaii, dessen Mauna Kea 4.205 m hoch ist, weist hingegen tropisches Klima auf. Flora und Fauna siehe auch: Nationalparks in den Vereinigten Staaten Die Gebiete an der Ostküste bis zu den Großen Seen waren bis ins 19. Jahrhundert sehr stark bewaldet, die Westküste von mitunter extrem hohen Bäumen mit Wuchshöhen von über 100 m. Vieles davon ist in Ackerland umgewandelt oder bebaut worden, den überwiegenden Teil nehmen heute Nutzwälder ein. Die Artenvielfalt der trockeneren Graslandschaften ist im Zuge landwirtschaftlicher Nutzung ebenfalls stark reduziert worden. Schutzgebiete und -maßnahmen haben jedoch dazu geführt, dass viele der über 17.000 Gefäßpflanzenarten gerettet werden konnten. Allein Hawaii weist 1.800 Blütenpflanzen (Bedecktsamer) auf, von denen zahlreiche endemisch sind.[5] Rund 400 Säugetier-, 750 Vogel- und 500 Reptilien- und Amphibienarten sowie weit über 90.000 Insektenarten bilden einen Teil der Fauna[6], wobei seit 1973 ein eigenes Gesetz bedrohte Arten schützt. 58 Nationalparks und mehrere hundert weitere Schutzgebiete weisen überwiegend eine starke Artenvielfalt auf, die in deutlichem Kontrast zu den weit verbreiteten Monokulturen steht. Ballungsräume Bevölkerungsdichte Fast 80 % der Amerikaner lebten im Jahr 2000 in städtischen Gebieten.[7] 2006 hatten bereits 254 Orte mehr als 100.000 Einwohner, 50 Metropolregionen mit mehr als eine Million (bei nur neun Städten). Die größten Metropolregionen waren 2006 New York (18,6 Millionen), Los Angeles (13), Chicago (9,5), Dallas (6), Philadelphia (5,8), Houston (5,5) und Phoenix (4). Die Hauptballungsräume lagen zwischen New York und den Großen Seen, in Kalifornien und Arizona, sowie in Texas, in geringerem Maße in Florida. Bevölkerung Demographische Struktur und Entwicklung, Ethnien Abstammung der Bürger Die ersten kolonialen Einwanderer auf dem von Indianern besiedelten Kontinent waren Europäer, zunächst vorrangig spanischer, französischer und englischer Herkunft. Ab Mitte des 18. und verstärkt zur Mitte des 19. Jahrhunderts folgten Europäer deutschsprachiger und irischer Herkunft. Später kamen Einwanderer aus anderen Regionen Europas, vor allem aus Italien, Skandinavien und Osteuropa hinzu, einschließlich osteuropäischer Juden. Während der Volkszählung im Jahr 2000 gaben etwa 42,8 Millionen Personen eine deutsche Herkunft an.[8] Die Amerikaner mit europäischen Vorfahren bilden heute 74 % der Gesamtbevölkerung. Afroamerikaner, mehrheitlich Nachfahren afrikanischer Sklaven, stellen etwas mehr als 13 %. Sie leben vor allem im Süden und in den großen Industriestädten des Nordens. Asiatische Einwanderer, zu großen Teilen aus China, Japan, Korea, Indien und den Philippinen stellen rund 4 %. Die Einwanderungspolitik war Anfang des 20. Jahrhunderts gegenüber Asiaten besonders restriktiv. Es bestehen große Unterschiede in der Sozialstruktur zwischen weißer und schwarzer Bevölkerung. Schwarze haben im Durchschnitt ein geringeres Einkommen, eine kürzere Lebenserwartung und eine schlechtere Ausbildung. Sie sind sowohl häufiger Opfer als auch Täter in einem Tötungsdelikt und werden häufiger zum Tode verurteilt. Die Ursachen dafür und mögliche Wege der Problembehebung sind umstritten. Nicht nur in den Südstaaten sind Wohngegenden und nicht-öffentliche Einrichtungen – wie Kirchen oder private Organisationen – oft faktisch nach Ethnien getrennt, wenn auch die formale Trennung inzwischen ungesetzlich und verpönt ist. Vor allem im Südwesten der USA und in Florida gibt es einen hohen Bevölkerungsanteil lateinamerikanischer Herkunft, die dort pauschal als „Hispanics“ oder „Latinos“ bezeichnet werden. Ihr Anteil wuchs in den letzten Jahrzehnten stetig (bis 2004 auf knapp 13 %), da viele Lateinamerikaner vor wirtschaftlicher Not in den Norden fliehen. Sie leben oft als illegale Einwanderer und halten stark an ihrer Kultur und Sprache fest. Die Indianer („Native Americans“ oder „American Indians“) stellen heute nur noch rund 1 % der Bevölkerung. Nur in Alaska erreichen sie einen zweistelligen Prozentanteil an der Bevölkerung. Weitere Schwerpunkte bilden Kalifornien, Arizona, New Mexico, South Dakota und Oklahoma. Insgesamt gibt es 562 anerkannte Stämme, hinzu kommen 245 Gruppen, die derzeit nicht als Stamm (tribe) anerkannt sind. Sprachen Hauptartikel.svg Hauptartikel: Sprachen in den Vereinigten Staaten Die meistgesprochene Sprache der USA ist amerikanisches Englisch. Daneben werden noch viele Sprachen der Indianer bzw. Hawaiier und die Sprachen anderer Immigranten gesprochen. Besonders hoch ist der Spanisch sprechende Anteil, wobei viele Einwanderer nur ihre spanische Muttersprache sprechen und zunehmend eigene Viertel in Städten bewohnen (zum Beispiel East Los Angeles). In Kalifornien beträgt ihr Anteil rund 30 %, wobei viele von ihnen zweisprachig sind. Etwa 30 bis 40 Millionen leben in den USA, viele ohne gültige Aufenthaltstitel. Während es im 19. Jahrhundert viele Zeitungen in deutscher Sprache gab, ist Spanisch die Sprache, in der heute Zeitungen am zweithäufigsten erscheinen. Neben Deutsch (→ Deutschamerikaner) sind auch Französisch, Chinesisch, Koreanisch, Vietnamesisch und Polnisch verbreitet. Vor allem in Fällen, wo die Vermischung mit der übrigen Bevölkerung gering ist, wird die mitgebrachte Sprache in den folgenden Generationen beibehalten (zum Beispiel von den Amischen in Pennsylvania, Ohio, Indiana und Illinois). Englisch als offizielle Sprache in 30 Bundesstaaten, Hawaii akzeptiert Hawaiisch. Louisiana übersetzt ins Französische, New Mexico ins Spanische. In vielen Staaten, wie etwa Alaska, müssen noch Gerichte darüber entscheiden. Trotz gewisser Vorzüge einer gemeinsamen Sprache haben die USA keine einheitliche Amtssprache festgelegt. Alle amtlichen Schriftstücke werden jedoch auf Englisch verfasst. In dreißig Bundesstaaten ist Englisch Amtssprache; einzelne Staaten und Territorien definieren sich als zwei- oder dreisprachig, wie etwa Hawaii, Guam oder Puerto Rico. Zunehmend werden Dokumente und Beschilderungen ins Spanische übersetzt, jedoch bleibt dieses Phänomen meist regional beschränkt. Knapp 18 % der Amerikaner sprachen im Jahr 2006 zu Hause nicht Englisch, 10 % gaben bei der Volksbefragung 2000 Spanisch als Muttersprache an. 1847 gestattete ein Gesetz Französischunterricht in Louisiana, 1849 erkannte die kalifornische Verfassung Spanisch an. Mit dem Sezessionskrieg verschwanden die Rechte der Frankophonen, 1868 empfahl man die Unterrichtung der Indianer auf Englisch, 1896 sollte dies auch auf Hawaii gelten. Ab 1879 wurden kalifornische Gesetze nur noch auf Englisch veröffentlicht, während des Ersten Weltkriegs wurde der Gebrauch des Deutschen eingeschränkt. Einzelne Staaten, wie Virginia 1981 und Kalifornien 1986, erklärten Englisch zur offiziellen Sprache. Am 8. Mai 2007 wurde dem Senat eine Resolution vorgelegt, nach der Englisch zur „Nationalsprache“ erklärt werden sollte.[9] Dieses Vorhaben scheiterte ebenso wie 2009 in Nashville der Versuch, Englisch zur offiziellen Verwaltungssprache (mit gewissen Ausnahmen in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit) zu machen.[10] Religion Die Regierung führt kein Register über den Religionsstatus der Einwohner. Das United States Census Bureau darf selbst keine Fragen zur Religionszugehörigkeit stellen, veröffentlicht aber die Ergebnisse anderer Umfragen.[11] In einer Umfrage der City University of New York 2001 bezeichneten sich rund 52 % der Bevölkerung als protestantisch, 24,5 % als römisch-katholisch, 14,2 % gaben keine religiöse Überzeugung an (rund 5,4 % waren explizit Atheisten oder Agnostiker), 3 % waren Mitglied einer orthodoxen Kirche, 2 % waren Mormonen, 1,4 % Juden[12] und 0,5 % Muslime. Kleinere Gruppen, je 0,3 bis 0,5 %, bezeichneten sich als Buddhisten (0,5 %), Hindus (0,4 %), Adventisten, Zeugen Jehovas oder hingen dem Unitarismus (0,3 %) an.[13] Die größte einzelne Konfession ist die Römisch-Katholische Kirche, gefolgt von der Southern Baptist Convention, der United Methodist Church und den Mormonen. 4,8 Millionen Mitglieder weist die Evangelical Lutheran Church in America auf. 82 % der Amerikaner bezeichnen sich als „religiös“, 55 % als „sehr religiös“. Diese Werte sind etwa mit Mexiko vergleichbar. Hierbei sind Frauen wesentlich religiöser als Männer. 54 % beten mindestens einmal am Tag, ein Wert, der in Polen bei 32, in der Türkei bei 42 und in Brasilien bei 69 % liegt.[14] Gesellschaftsstruktur Die Verteilung der ärmsten Haushalte in den USA Laut Soziologen wie Dennis Gilbert vom Hamilton College bestand die Gesellschaft 1998 aus sechs sozialen Klassen mit einem bestimmbaren Anteil an der Gesamtbevölkerung: einer Oberklasse (etwa 1 %), die aus den prominentesten, wohlhabendsten und mächtigsten Bürgern besteht; einer oberen Mittelklasse (etwa 15 %), die aus hochqualifizierten Berufstätigen wie Ärzten, Professoren, Anwälten besteht; einer unteren Mittelklasse (etwa 32 %), die aus gut ausgebildeten Berufstätigen wie Schullehrern und Handwerkern besteht; einer Arbeiterklasse (etwa 32 %), die aus Industriearbeitern und Lohnarbeitern (Blue-Collars) sowie einfachen Angestellten besteht, deren Arbeit sehr routiniert ist; und schließlich einer Unterklasse (etwa 20 %), die in zwei Gruppen zerfällt. Ihre obere Gruppe besteht aus den „Working Poor“, den arbeitenden Armen, die in schlecht bezahlten Jobs ohne Versicherung oder nur Teilzeit arbeiten. Die untere Gruppe arbeitet nicht und ist auf die – in den USA sehr geringfügige – öffentliche Wohlfahrt angewiesen (unemployed poor). Auffällig ist dabei, dass diese Unterschichten meist in bestimmten Stadtvierteln der Großstädte leben, während die Mittelklasse in die suburbs, die Vororte ausgewichen ist. Der Armen-Anteil unter den Schwarzen und Hispanics ist überproportional hoch (etwa 30 %).[15] Zwischen 1977 und 1999 stiegen die Einkommen im reichsten Hundertstel der Bevölkerung nach Steuerabzug um 115 %. Die Reallöhne für 60 % der Arbeitnehmer sind in dieser Zeit um 20 % gefallen. Die Zahl der Amerikaner, die in Armut leben, ist 2002 um 1,7 Millionen Menschen auf insgesamt 34,6 Millionen gestiegen. Die Zahl der in extremer Armut lebenden (weniger als die Hälfte der offiziellen Armutsgrenze), stieg von 13,4 Millionen 2001 auf 14,1 Millionen im Jahr 2002 an. Die Armuts- und auch die Kinderarmutsrate variieren stark zwischen ethnischen Gruppen. Im Jahr 2009 waren 7,1 Millionen (18,7 Prozent) der Menschen über 65 Jahre von Armut betroffen.[16] 2004 gab es laut Forbes in den USA 313 Milliardäre.[17] Das reichste Prozent der Bevölkerung erzielte 2005 mit 524 Milliarden Dollar ein Einkommen, das um 37 % höher lag als das der ärmsten 20 % der Bevölkerung (383 Milliarden Dollar).[18] Einwanderung und Einwanderungspolitik Von 1951–1960 wanderten jährlich 2,5 Millionen Menschen ein, von 1971 bis 1980 4,5 Millionen und in den 1990ern über 10 Millionen.[19] 2003 erhielten 463.204 Menschen die US-Staatsbürgerschaft, 1997 bis 2003 lag der Durchschnitt bei etwa 634.000. Schon 1790 regelten die USA die Einwanderung mit dem Naturalization Act, einem Gesetz, das die Zuwanderung aus Europa fördern sollte, Schwarze und Unfreie jedoch ausschloss und einen „guten moralischen Charakter“ verlangte. 1882 schloss man Chinesen mit dem Chinese Exclusion Act explizit aus, eine Regelung, die 1943 leicht abgewandelt wiederholt wurde. 1891 entstand eine Einwanderungskommission, die jährlich Länderquoten festlegte. 1921 regelte der Emergency Quota Act erstmals die Einwanderung so, dass Nord- und Westeuropäer bevorzugt wurden, indem man ihren Bevölkerungsanteil entsprechend der Volkszählung einfror – eine Tendenz, die mit dem Immigration Act von 1924 verfestigt wurde.[20] Erst ab 1965 wurde der Zeitpunkt der Antragstellung und die Weltregion berücksichtigt, dazu kamen Fälle der Familienzusammenführung. Seit 1978 gilt für die Einwanderung in die USA eine einheitliche Quote. 1970 waren noch 62 % der im Ausland geborenen Amerikaner Europäer, doch sank dieser Anteil bis 2000 auf 15 %.[21] Inzwischen sind die Hispanics die größte Minderheit; von den 35,2 Millionen des Jahres 2000 stammten allein 20 Millionen aus Mexiko.[22] Die Schätzungen über die illegalen Einwanderer schwanken zwischen 7 und 20 Millionen,[23] die meisten schätzen ihre Zahl auf rund 12 Millionen.[24] Pro Jahr überqueren Zehntausende illegal die Südgrenze. Die staatliche Kommission für Menschenrechte in Mexiko gab an, dass allein 2007 500 Illegale beim Versuch, die Grenze zu überqueren, ums Leben kamen – häufig durch Verdursten. 1995 bis 2007 seien es 4700 Mexikaner gewesen.[25] Um die illegale Einwanderung aus Mexiko zu bekämpfen, unterzeichnete Präsident Bush im Oktober 2006 ein Gesetz, das die Errichtung einer 1100 Kilometer langen Grenzbefestigung vorsah.[26] Zudem wurde die Unterstützung illegaler Einwanderer strafbar. Schon 1954 hatte die Regierung versucht, mit der Operation Wetback 1,2 Millionen Hispanics abzuschieben – wobei sich das Schimpfwort „Wetback“ (deutsch Nassrücken) von den Mexikanern ableitete, die durch den Rio Grande geschwommen waren.[27] 1965 wurde die mexikanische Einwanderung eingeschränkt, mit dem Immigration Reform and Control Act von 1986 wurden erstmals illegale Einwanderer legalisiert. Kriminalität und Justiz Hauptartikel.svg Hauptartikel: Gefängnissystem der Vereinigten Staaten Laut des US Census Bureau verzeichnet die Kriminalitätsrate in den Vereinigten Staaten seit einigen Jahren eine leichte Zunahme. Lag sie 2004 bei 463 und 2005 bei 469 gewalttätigen Straftaten pro 100.000 Einwohnern, so stieg sie im Jahre 2006 auf 474 an. Damit liegt die Kriminalitätsrate jedoch niedriger gegenüber dem Jahr 2000, in dem sich 507 gewalttätige Straftaten pro 100.000 Einwohner ereigneten. Die Anzahl der vorsätzlichen Tötungen, also Mord und Totschlag zusammengefasst, liegt seit 2000 stabil zwischen 16.000 und 17.000 pro Jahr.[28] 2005 befanden sich über 2,2 % der Bevölkerung oder über 3 % der Erwachsenen entweder im Gefängnis (2,2 Millionen), oder sie waren zur Bewährung (4,1) oder zur Haftaussetzung (0,784) auf freiem Fuß.[29]. Zu Beginn des Jahres 2008 stieg die Zahl der Gefangenen weiter auf 2,32 Millionen. Damit stehen die Vereinigten Staaten im Verhältnis von Gefängnisinsassen zur Einwohnerzahl mit Abstand weltweit an der Spitze. Die Kriminalitätsrate blieb hingegen zunächst konstant und nahm später sogar ab. Während der 60er Jahre war der Anteil der Strafgefangenen um etwa ein Prozent jährlich gesunken und erreichte 1975 mit 380.000 seinen Tiefststand. Seit etwa 1980 stiegen die Zahlen deutlich an, so dass es 1985 bereits 740.000 gab, und Ende 1998 gar zwei Millionen. Zwei Drittel der Strafgefangenen stammen dabei aus Haushalten, die weniger als die Hälfte der als Armutsschwelle definierten Einkommen zur Verfügung hatten.[30][31][32] 2000 waren in den USA 133.610 Personen unter 18 Jahren in Haftanstalten und Jugendhaftanstalten untergebracht. Die Strafmündigkeit setzt in den Vereinigten Staaten weitaus früher ein als in Deutschland. In vielen Bundesstaaten können bereits 7-Jährige beim Verstoß gegen ein Strafgesetz zur Verantwortung gezogen werden, in den meisten 11-jährige.[33] 2005 wurden 1.403.555 unter 18-jährige verhaftet.[34] 2003 war es in 33 Bundesstaaten möglich, geisteskranke Kinder und Jugendliche auch dann in Haft unterzubringen, wenn diese nicht gegen das Strafrecht verstoßen hatten.[35] Diese Bedingungen bewirken, dass Angehörige armer, kinderreicher Familien viel häufiger mit Gefängnisstrafen belegt werden. Da sich diese unter Schwarzen und Hispanics häufiger finden, sitzen viel mehr Jugendliche der großen Minderheiten im Gefängnis, als Angehörige „weißer“ Gruppen. Ähnliches gilt für die städtischen Indianer, nicht aber für die ländlich lebenden Gruppen. Frauenbewegung Soziale Bewegungen wie die Neue Linke, die Bürgerrechtsbewegung und vor allem die Frauenbewegung rückten Ungleichheiten ins öffentliche Bewusstsein und erreichten rechtliche Angleichungen. Beeinflusst vom Erfolg der Bürgerrechtsbewegung für mehr Gleichheit unter den Ethnien und anderen Strömungen drängte eine Vielzahl von Organisationen und Lobbyisten darauf, volle Gleichberechtigung zu erzielen. Dieses Anliegen forderte eine grundsätzliche Revision von Institutionen, Sitten und Werten, ebenso wie im Selbstverständnis der Frauen. In Neu England brachte die unter den frühen Siedlern herrschende strenge Familienordnung der Puritaner eine klare Unterordnung der Frau unter den Mann zur Geltung. Dies galt umso mehr für die schwarzen Sklavinnen und auch für die katholischen Frauen des spanischen Südwestens. Frauen waren weder voll rechtsmündig, erbberechtigt, noch wahlberechtigt, und eine einmal geschlossene, meist von den Eltern verabredete Ehe war nur schwer zu scheiden. Die amerikanische Revolution brachte insofern eine Veränderung, als angeborene Rechte nun weniger die Stellung in der Gesellschaft bestimmten, als bürgerlich-republikanische Tugenden. Damit kam der Mutter eine staatsbürgerliche Erziehungsfunktion zu. Hinzu kam, dass romantische Ideen der Liebe Raum gewannen, insbesondere in den Städten. Während des Sezessionskrieges führten zahlreiche Frauen in Abwesenheit ihrer Männer Haushalte und Betriebe und sammelten für die Kriegsführung. Frauen wie Lucretia Mott sahen sich aus christlichen Motiven veranlasst der Bewegung der Abolitionisten, die die Sklaverei abschaffen wollte, beizutreten und seit den 1830er Jahren tauchten Forderungen nach Gleichbehandlung auf. 1848 benutzte während der Seneca Falls Convention Elizabeth Cady Stanton die Begrifflichkeiten der Unabhängigkeitserklärung, um die Ungleichbehandlung der Frauen zu verdeutlichen. Neben den Frauen der Antisklavereibewegung schlossen sich auch Temperenzlerinnen an, die die Metapher von der Sklaverei benutzten, um die gewalttätigen häuslichen Verhältnisse zu bezeichnen. Vor allem nach dem Sezessionskrieg kam die Forderung nach dem Wahlrecht hinzu, das Frauen erst 1919 bzw. 1920 erhielten.[36] Wie häufig in den USA verbanden sich Forderungen dieser Art mit Befreiungsideologien, sowie antikapitalistischen und antiautoritären Bewegungen, wie sie etwa Emma Goldman repräsentierten. Die Frage der Kontrolle über Sexualität und Geburt wurde diskutiert und Organisationen, wie die American Birth Control League (heute Planned Parenthood) entstanden.[37] Im Zuge der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs erlangten Frauen Anspruch auf eine geregelte Versorgung der Hinterbliebenen von Veteranen, von Witwen und ihren Kindern. Von den 16 Millionen Soldaten waren rund 350.000 Frauen, Millionen arbeiteten zudem in der Rüstungsindustrie. Nach dem Krieg verdrängten die Heimkehrer viele Frauen von ihren Arbeitsplätzen, viele Jobs in der Rüstungsindustrie wurden nicht mehr gebraucht, und ein Babyboom brachte eine Wiederbelebung des häuslichen Ideals. Deutlicher Widerstand gegen dieses auch in den Massenmedien verbreitete Ideal setzte in den frühen 60er Jahren ein. Diese, häufig als zweite Welle bezeichnete Phase der Frauenbewegung hatte allerdings stärker wirtschaftliche Fragen im Blickpunkt, und solche des Lebensstils. Auch hier vermengten sich die verschiedenen gesellschaftlichen Bewegungen, etwa die Neue Linke. Gleicher Lohn, Zugang zu Berufen und Ausbildungen, zu Empfängnisverhütung und Abtreibung, aber auch informelle Ungleichbehandlung und Gewalt rückten stärker in den Mittelpunkt. Die Strafbarkeit von Vergewaltigungen wurde auch auf die Ehe ausgedehnt (Susan Brownmiller: Against our Will, 1975), Frauenhäuser und Telefonnotrufe entstanden. Auf der politischen Ebene kamen die Frauen nur langsam voran. Erst 1994 waren erstmals mehr als zwei Frauen im Senat, und auch 2008 waren nur 15 % der Kongressangehörigen Frauen. 1981 war Sandra Day O'Connor die erste Richterin am Obersten Gerichtshof und im gleichen Jahr wurde Jeane Kirkpatrick von Präsident Ronald Reagan zur UN-Botschafterin ernannt. Die erste (nicht erfolgreiche) Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin war im Jahr 1984 Geraldine Ferraro. Madeleine Albright wurde 1993 von Präsident Bill Clinton zur UN-Botschafterin ernannt und war damit die zweite Frau, die dieses Amt inne hatte. 1997 wurde Albright dann Außenministerin. 2007 wurde mit Nancy Pelosi erstmals eine Frau Sprecherin des Repräsentantenhauses. Von 2005 bis Januar 2009 war die von Präsident George W. Bush ernannte Afroamerikanerin Condoleezza Rice Außenministerin der Vereinigten Staaten. Bei der Präsidentenwahl 2008 rang eine Frau, Hillary Clinton, um das Amt des demokratischen Präsidentschaftskandidaten, und die Republikanische Partei stellte Sarah Palin als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin auf. Hillary Clinton, die sich im parteiinternen Wahlkampf gegenüber Barack Obama geschlagen geben musste, ist seit dem 21. Januar 2009 Außenministerin der USA.
 
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